Grundsätzliches:
Prinzipiell geht es hier darum, dem Menschen in möglichst homogener Form Räder zu verpassen.
Da das Rad in der Natur nicht vorkommt, ist das gar nicht so einfach. Es hapert, wie so oft, an der Schnittstelle Mensch/Maschine.
Die Beine des Menschen sind nun mal dazu da, nach vorne und hinten und manchmal auch von oben nach unten bewegt zu werden. Der einzige Grund sie im Kreis herum zu bewegen ist das Fahrrad. Und da wiederum ist der einzige Grund dies zu tun die Ineffektivität aller technischen Lösungen die natürliche Bewegung der Beine in irgendwie geartete Drehbewegungen umzusetzen.
Einen schlechten Wirkungsgrad, wie den eines Hubkolbenmotors, können wir Radfahrer uns mit unseren paar Watt einfach nicht leisten. Also kurbeln wir, und das ist erstaunlich effektiv.
Ernsthaftere Informationen zum Thema finden Sie hier:
http://www.patria.net/ergonomie/
Ergonomie auf dem Rad:
Der Sattel:
Seit es Sättel gibt, gibt es Hersteller die meinen einen erfunden zu haben der die Lösung allen Übels darstellt. Niemandem ist das bisher wirklich gelungen. Ich denke das liegt einfach daran, dass es nicht bequem sein kann stundenlang sein Körpergewicht ( oder einen Teil davon ) auf einem, mehr oder minder dreieckigen Dings zu balancieren das nicht größer sein darf, weil man es sich zwischen die Beine klemmen können muss, um dann damit auch noch auf Körperteilen herum zu drücken, die dafür eigentlich gar nicht gedacht sind. Umso erstaunlicher ist es, wie lange man es dennoch auf einem "passenden" Sattel aushalten kann.
Lenker:
Auch hier gibt es Hunderte von Formen und Griffe, die versprechen alle Pein vergessen zu lassen.
Fakt bleibt aber: Der Lenker ist selten da, wo man ihn gerade gerne hätte und Griffe werden eigentlich nicht gegriffen, sondern man stützt sich darauf, und dafür ist die Hand nicht gemacht.
(Oder haben Sie schon mal einen Affen einen Handstand machen sehen?)
Beim Normalrad bleibt also nur eine möglichst passende Position für eine definierte Zeit und einen bestimmten Einsatz.
Ich helfe also dabei, Menschen in einer seltsamen Haltung auf ein Gerät zu setzen, dessen Sitzfläche zu klein ist, dabei eine unnatürliche Bewegung auszuführen und das Ganze dann auch noch als Spaß zu empfinden. Alles klar?
Die Lösung?
Das Liegerad ist aus ergonomischer Sicht dem Standardrad haushoch überlegen. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass es viel mehr Menschen gibt, die freiwillig den ganzen Tag auf dem Sofa rumliegen als auf einem Stuhl zu sitzen. Man liegt bequem, strampelt vor sich hin und schaut dabei in die Gegend statt aufs Vorderrad. Im Prinzip isses das. Leider ist das Standardrad in seiner Universalität und Schlichtheit unschlagbar gut. Das Liegerad ist schwerer, unhandlicher, komplizierter und dadurch auch teurer. Manchmal ist das egal - manchmal nicht, und manchmal ist das Liegerad einfach nur klasse. Um das herauszufinden, bin ich da. Und deshalb führe ich die verschiedenen Fahrradtypen. Es gibt nicht "das Fahrrad für jeden Einsatzzweck", genau sowenig wie "das" Paar Schuhe. Man kann zwar auch monogam mit einem Fahrrad glücklich sein, aber eigentlich braucht man mehrere... sagt der Fahrradhändler...